Freitag, 31. Oktober 2008

Kinder sind ähm

31. Oktober 2008
Vorsicht geboten in Merkelpotanien

Stuttgart: Ein Mädchen, noch nicht einmal ein Jahr alt, lebt bei Pflegeeltern, die leiblichen Eltern dürfen ihr Kind einmal in der Woche sehen - in den Räumen des Kinderschutzbundes. Vom Parkplatz bis zum Gebäude sind es 300 Meter. Zu weit, sagt jetzt das Jugendamt. Die Kleine könnte auf diesem Weg traumatisiert werden.

Mönchengladbach: Eltern kämpfen um die Rückkehr ihrer Tochter, die seit über vier Jahren in einem Kinderheim lebt. Das Oberlandesgericht in Düsseldorf hat im Sommer alle Entscheidungen des Familiengerichtes und des Jugendamtes rückgängig gemacht. Die Richterin, die für diese Entscheidungen verantwortlich zeichnet, zieht das Verfahren wieder an sich. Auch die Jugendamtsmitarbeiterin wechselt nicht. Die Eltern dürfen ihre Tochter im Kinderheim nicht mehr besuchen.

Viersen: Nach dem Explosionstod eines Heimkindes im November 2006 versichert das Jugendamt, dass diese Behörde einwandfrei arbeitet. Dann gehen der Amtsleiter und eine Kollegin. Die Presse wird darüber informiert und bekommt den Hinweis, dass die Arbeit der Behörde verbessert werden soll. Die Rheinische Post titelt am 29. Oktober 2008: „Viersen auf neuen Wegen“.

Landkreis Gießen: „Ich bin fast gelyncht worden“, berichtet Andrea Jacob, Arbeits- und Sozialpolitische Sprecherin der Kreistagsgruppe der Linken, nach einer Sitzung des Sozialausschusses. Sie schildert den Fall einer allein erziehenden Mutter, die sich an das Jugendamt im Vogelbergkreis wendet und eine Haushaltshilfe beantragt, damit sie wieder arbeiten kann.

Eine Haushaltshilfe bekommt sie nicht, dafür eine „aufsuchende Familientherapie“. Eine Mitarbeiterin des Jugendamtes und der Jugendamtsleiter führen im Beisein von Familientherapeutinnen mit der vierfachen Mutter ein Gespräch. Die Diagnose: Die Frau leidet unter Persönlichkeitsstörungen. Dazu merkt Andrea Jacob vor dem Sozialausschuss an: „Diese Personen dürfen aber allesamt nicht diagnostizieren. Aufgrund ihrer Ausbildung können sie es auch gar nicht.“

Doch diese Rettungssanitäterin, diese Sozialpädagogin und diese Sozialarbeiterin sind in dieser Hinsicht keine unbeschriebenen Blätter, erfährt Andrea Jacob von anderen Eltern.

Die vier Kinder sind inzwischen aus Kindergarten und Schule abgeholt worden. Den dafür nötigen Gerichtsbeschluss holt sich das Jugendamt erst später. Die Mutter sucht sich im benachbarten Landkreis Gießen eine kleinere Wohnung und bekommt Hartz IV. Andrea Jacob bittet den Fachdienstleiter Jugend und Soziales am 25. September 2008 um ein Gespräch. Die Mutter soll dabei sein. Das Jugendamt lehnt ab.

„Am 10. November 2008 geht es weiter“, lässt Andrea Jacob nicht locker. Uhrzeit und Ort: 18 Uhr, Bürgerhaus, Lollar/Kreis Gießen.

Brüssel: Nach einer Sitzung des Petitionsausschusses des Europäischen Parlamentes sagt der Vorsitzende Marcin Libicki im Juni 2007: „Deutsche Jugendämter wenden brutale Methoden an.“

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