Montag, 25. September 2017

Angela leidet

Wann ruft Martin an?
Heute kehren Angela und Martin die Wahlsplitter zusammen. Sie haben sich vorübergehend getrennt. Angela schaut immer wieder auf ihr Handy. Es bleibt stumm. Martin, denkt sie, Martin, ruf doch endlich an! Ich will keine Wohngemeinschaft mit diesem Schnösel, der außer einem Dreitage-Bart nichts zu bieten hat, mir graust auch schon vor dem Gedanken, mit Katrin bei veganem Essen an einem Tisch zu sitzen.

Dienstag, 22. August 2017

Wer die Wahl hat

Hat die Merkel

"Wir werden gewinnen", spricht sich der SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz in einem Interview mit der "Berliner Zeitung" selbst so eine Art Rest-Mut zu. Doch ein griffiges Thema findet er nicht. Könnte er eins finden, wird es schon vorher von Merkel einfach gestohlen. Beispiel: Die Ehe für alle. 

Den Namen Schulz erwähnt Merkel bei ihren Wahlkampfauftritten gar nicht. 25 Prozent sind eben unter ihrer Würde. In der DDR hat sie sich an 99,9 Prozent gewöhnt. Die Bundeskanzlerin gibt sich staatstragend. Unentschlossene Wählerinnen und Wähler will sie nicht zur SPD tragen. Je geringer die Wahlbeteiligung, desto besser für die CDU. Weiß man doch.


Blog dir deine Meinung, 22. August 2017

Die Wahl splittert

Die internette Zeitung "Burgdorfer Kreisblatt" sammelt Wahlsplitter und wundert sich über so manches Wahlplakat.

Hier lesen 

Freitag, 14. Juli 2017

The same procedure

Auch Martin Schulz wird über die
Katze Merkel stolpern.
Venceremos ist nicht

Die SPD ist in den Umfragen fast wieder dort angekommen, wo sie mit Sigmar Gabriel aufgehört hat. Es riecht erneut nach einem Wahl-Dinner für gut 20 Prozent der Wählerinnen und Wähler, die Hunger auf eine Stimmabgabe verspüren. Und jetzt meinen auch noch 81 Prozent der Deutschen, dass Martin Schulz an der versalzenen Demoskopen-Suppe keine Schuld trägt. Schlimmer kann es für die SPD also nicht mehr kommen.

Wie der Butler James werden die Sozialdemokraten dem 24. September entgegen taumeln und über die verdammte Katze stolpern, die dem Wahlsieg der SPD im Wege liegt, weil sie sich als Kanzlerin genauso oft rührt wie als Wahlkämpferin. Der Merkel geben es die Wählerinnen und Wähler im Schlaf.

Auch "Venceremos" hilft da nicht mehr. Die Niedersachsen-SPD hat es im Netz peinlicherweise schon versucht. Sofort hagelte es Proteste. Dieses politische Kampflied aus Chile, mit dem Salvador Allende 1970 in den Wahlkampf zog, hielt niemand für passend und hätte wohl auch nur so passend gemacht werden können: Die SPD hätte unverzüglich sozialistisch werden müssen, und Martin Schulz müsste Selbstmord begehen, während vor dem Willy-Brandt-Haus Schüsse fallen. Aber woher so schnell einen Pinochet nehmen und nicht importieren? Nicht einmal die USA würden derzeit dafür Geld ausgeben. 

Die Schlange der Kandidaten, die nach einer Wahl "Wer hat uns verbraten, Sozialdemokraten" singen, wird von Martin Schulz verlängert. Lang lebe the same procedure!  

Donnerstag, 22. Juni 2017

Wir wollen nichts

Ohne Koalition wird alles besser?

Bei einer Online-Umfrage mit bisher knapp 20 000 Stimmen entfallen 52 Prozent auf keine Koalition. Immerhin weiß demnach eine Mehrheit der Wählerinnen und Wähler, was sie nicht will. Sie will keine Neuauflage der Großen Koalition, sie will nicht, dass CDU und Grüne zusammen regieren, ein Bündnis von SPD, Linken und Grünen will sie auch nicht, CDU, FDP und Grüne mag sie ebenso wenig wie SPD, FDP und Grüne. SPD und Linke gehört nicht zum Umfrage-Angebot. Die AfD wird nicht erwähnt, weil diese Partei lediglich mit der NPD koalieren könnte und wahrscheinlich in Niedersachsen gar nicht antreten darf.

Was aber hätten die Wählerinnen und Wähler gern? Eine Koalition der Tierschutzpartei mit der Volksbefragungs-Partei, die für Volksentscheide von Gänsen, Enten und Kühen gegen Massentierhaltung eintritt? Die wäre sicherlich auch für einige Grüne reizvoller als die Spitzenkandidaten Cem Özdemir und - wie hieß die noch gleich?

Ist aber eigentlich auch wurscht, was sich in deutschen Ställen tut. Denn: 68 Prozent der Umfrageteilnehmerinnen und Umfrageteilnehmer meinen, dass die Macht gar nicht vom Volke ausgeht, geschweige denn von Gänsen, Enten und Kühen. Wo die Macht hingeht, fragt sich sowieso kaum noch jemand - und zur Wahl geht man nur noch wegen der Kugelschreiber, die man bis dahin geschenkt bekommt?

Sonntag, 14. Mai 2017

Überall SPD-Rücktritte

Sozialdemokraten verlassen Bundesregierung

Nach der heutigen Klatsche in Nordrhein-Westfalen ist Hannelore Kraft als Landesvorsitzende der SPD zurückgetreten. Morgen sollten alle SPD-Ministerinnen und -Minister in der Bundesregierung folgen, damit sich die FDP nicht mehr fragen muss, ob Angela Merkel oder Andrea Nahles Bundeskanzlerin ist.

Da kümmern sich die Sozialdemokraten in Berlin um alles, was wichtig ist, und wenn es ums Wählen geht, geht alles schief. Wie zwischen den Wahlen bei den CDU- und CSU-Vertretern im Kabinett von Mutti, die immer das macht, was sich nach einer gewissen Zeit nicht mehr vermeiden lässt. Bis dahin schickt sie ihre Regierungssprecherin Ursula von der Leyen in die Talkshows.

Sogar von Demoskopen muss sich die SPD schon verarschen lassen. Ob Landtagswahl im Saarland, in Schleswig-Holstein oder Nordrhein-Westfalen, die angeblichen Erforscher der manipulierten Wählermeinungen arbeiten immer nach dem gleichen Schema: Sieht sehr gut aus für die SPD, könnte knapper werden als von uns behauptet, wird sehr knapp, die CDU führt hauchdünn. Und dann verliert die SPD haushoch. 

Das liegt eben daran, dass sich viele Wählerinnen und Wähler erst im letzten Moment entscheiden, behaupten die Demoskopen nach den Wahlen und fangen mit ihrer SPD-Verarschung von vorne an.

Man stelle sich nur einmal vor, nach den SPD-Rücktritten in der Bundesregierung müsste sich Alexander Dobrindt um den Arbeitsmarkt kümmern, da würde seine Maut doch im Nu als Erfolgsmodell gelten. Thomas de Maiziére würde mit allem, was er als Außenminister sagt, seine Gesprächspartner mehr verwirren als mit dem, was er nicht sagt. Noch peinlicher wäre der Bundesgesundheitsminister als, aber lassen wir das, wie der heißt, weiß doch niemand. Deshalb stehen die Krankenhäuser auch so da wie sie dastehen.

Also, Martin Schulz, machet! 

Montag, 3. April 2017

Kinder an die Macht

Die Entdeckung der Familien

Bei Herbert Grönemeyer klingelt alle fünf Minuten das Telefon. Vertreter aller Parteien wollen "Kinder an die Macht" zu ihrem Wahlkampfsong machen. Auch kleine Kinder machen sich bereits auf die Suche nach Wahlgeschenken, seit Horst Seehofer den ersten "Und Sie haben keinen Cent dazu bezahlt"-Kinderwagen vorgestellt hat (Foto links).

Sollte Martin Schulz Bundeskanzler werden, wollen sich alle weiblichen Regierungsmitglieder als Leihmütter zur Verfügung stellen, dazu erklärt Thomas Oppermann: "Wir wollen unsere Ministerinnen fruchtbar machen, damit Eltern Beruf und Kinder besser in den Einklang sozialdemokratischer Familienpolitik bekommen können." 

Die Grünen wollen sich nur noch an einer Koalition beteiligen, wenn der Koalitionspartner sich bereit erklärt, die allgemeine Schulpflicht auf Waldorfschulen zu beschränken. Die Linken fordern ein Gebärverbot für die Frauen raffgieriger Manager. 

Mit dem Motto "Keine Kinderwagen von Seehofer - nicht einmal für Ausländer" will die AfD in den Wahlkampf ziehen, für Mädchen soll der Vorname Frauke verbindlich werden, für Jungen soll das gleiche für den Vornamen Adolf gelten. Der rechte Flügel schlägt allerdings Heinrich vor, denn - so Björn Höcke: "Himmler ist ein besserer Nazi gewesen, Hitler war ein Migrant mit österreichischen Wurzeln."

Die Bundeskanzlerin äußert sich bislang nicht, dem Vernehmen gibt es noch Diskussionsbedarf mit der schwarzen Null Wolfgang Schäuble.   

Dienstag, 24. Januar 2017

Schulz-Schock für Merkel

Ein Stern, der seinen
Namen trägt. 
Die "Zeit" vertickt schon Abos

Das hat nicht einmal "Bild" vorher gewusst: Mit der Magenverkleinerung werden auch die Ansprüche von SPD-Chef Sigmar Gabriel kleiner. Heute hat er sich eine Kanzlerkandidaten-Diät verschrieben. 

Für die Verbreitung politischer Langeweile ist in nächster Zeit nur noch die "Zeit" zuständig. Die vertickt ab sofort vierwöchige kostenlose Wochenzeitungs-Zusendungen und schafft so auf ihre Weise alternative Fakten. 

Das ist nicht einmal gelogen, denn in einer Umfrage stuft die "Zeit" den Verzicht von Gabriel auf die Kanzlerkandidatur als "Rückzug" ein und fragt auch gleich, ob Martin Schulz der bessere Kanzlerkandidat ist, als gebe es in der SPD zwei. Aber wer einen Chefredakteur hat, der öffentlich damit angibt, dass er bei der Europawahl zwei Stimmen abgegeben hat, ist eben alternativ, das aber nicht faktisch. Der "stern" behauptet sogar einen Rücktritt, als sei Kanzlerkandidat ein Amt. Donald Trump verwirrt die deutschen Geister offenbar schneller als befürchtet.

Die Zeit bis zur Bundestagswahl will sich Sigmar Gabriel dem Vernehmen nach als Bundesaußenminister vertreiben. Ein Reiseziel entfällt schon einmal: Washington. Das zweite steht schon länger nicht mehr im Terminkalender eines deutschen Außenministers: Moskau. Bleiben also Kurzreisen. Ins feindliche Bayern beispielsweise.

Angela Merkel soll der "stern" postfaktisch aus der Hand gefallen sein, obwohl er noch gar nicht auf dem Markt ist. Zum ersten Mal bekommt sie es als Kanzlerin mit einem sozialdemokratischen Herausforderer zu tun. Schulz weiß, wie sich Niederlagen anfühlen, Merkel noch nicht.

Im Facebook: Wir haben die Bundestagswahl  




Freitag, 6. Januar 2017

Keine 20 Prozent

Sigmar Gabriel schlägt GroKo-Lügentauschbörse vor

"Mit mir wird es keine 20 Prozent geben." So reagiert SPD-Chef Sigmar Gabriel auf die jüngsten Umfragen, bei denen die Union auf 37 Prozent, seine Partei aber nur noch auf 20 Prozent kommt, weil sie schon wieder zwei Prozent verloren hat, während CDU und CSU 2 Prozent zulegten.

"Mit mir wird es keine...", soll - so Gabriel weiter - die SPD wieder in die Erfolgsspur zurückführen, wie Merkel das vorgemacht habe. "Hoffentlich unvergessen" sei doch wohl ihr 2013 abgegebenes Versprechen "Mit mir wird es keine Maut geben".

Damit die AfD nicht länger auch von der Schwäche der SPD profitiere, schlage er eine GroKo-Lügentauschbörse vor. Allerdings müsse seine Partei "erst einmal liefern", was seit "Keine Merkel-Steuer" schon lange nicht mehr passiert sei. 

"Mit mir wird es keine 20 Prozent geben", sei hoffentlich "nur der Anfang". Dabei setze er auch auf die Jungsozialisten. Sigmar Gabriel: "Die müssen endlich damit drohen, dass sie ohne die Mutterpartei in den Wahlkampf ziehen. Die CSU macht das doch geradezu vorbildlich und nutzt so der CDU."